Ehrenamtliche Hilfe Heidelberg  -  Volunteering Heidelberg
Elbe-Hochwasser 2002
 

Home >Umwelt >Hochwasser2002

 

 

 

317 000 Euro für Weesenstein

RNZ-Spendenaktion ein riesiger Erfolg - Noch 67 000 Euro für die Kinder

Sm. Sie reißt nicht ab, die Spendenbereitschaft für die durch das Hochwasser stark betroffene Region Weesenstein im Müglitztal, für die die Rhein-Neckar-Zeitung bis heute 317 000 Euro gesammelt hat. Doch einmal muss auch damit von unserer Seite aus Schluss sein. Wer jedoch für die sächsische Gemeinde weiterspenden möchte, kann das direkt an die Kirchengemeinde Burkhardswalde tun, die bisher 250 000 Euro mit Hilfe eines Spenden-Kommitees, zusammengesetzt aus dem Bürgermeister, Betroffenen und Kirchenältesten nach bestem Wissen und Gewissen verteilt hat und damit vielen Menschen dort helfen konnte (Kontonr. 102 066 022 bei der LKG Sachsen, BLZ 850 951 64).

Jetzt sind noch rund 67 000 000 Euro auf dem Spendenkonto bei der Caritas Heidelberg. Dieses Geld, so hatten wir versprochen, soll speziell den Kindern der Gemeinde zugute kommen. Wir werden deshalb den zehn ortsansässigen Kindern, die uns der rührige Pfarrer Lehnert genannt hat, ein Sparbuch einrichten mit einem Grundstock von 500 Euro sowie ein Sonderkonto zur weiteren Verfügung für zum Beispiel den Weesensteiner Kindergarten.

Der Rest des Geldes wird für den Wiederaufbau des Kinderspielplatzes verwendet, bei dem unter pädagogischen Gesichtspunkten die Weesensteiner Kinder bei der Umsetzung mit eingebunden werden. Auch soll ein Aspekt "die Versöhnung mit dem Element Wasser" sein. Deshalb ist ein zentrales Kompakt-Spielgerät in Form eines Piratenschiffes geplant.
RNZ vom 18.12.2002

 

 

 

Riesige Spendenbereitschaft der RNZ-Leser

100.000 Euro gingen das erste Mal im August 2002 an das Pfarramt in Burkhardswalde.
Es folgten 150.000 Euro im September.
Nun sind immerhin noch 61.798,15 Euro auf dem Konto bei der Caritas Heidelberg. Wir haben gedacht, das Geld als "Weihnachtsgeschenk" nach Weesenstein zu schicken. Wir werden den Pfarrer und das gegründete Komitee bitten, nach bestem Wissen und Gewissen das Geld zu verteilen.
Wir danken allen Spendern hiermit ganz besonders.
Karla Sommer, RNZ vom 16.11.2002, www.rnz.de

www.mueglitztal-flut.de

 

 

Rohrbacher Familien feierten und spendeten für RNZ-Aktion Weesenstein



Auch die "Kerweborscht" gaben sich die Ehre beim Hoffest der Familien Becker und Herb. Noch nie kamen hier so viele Spenden zusammen wie für die Flutopfer. Foto: Welker

 

 

Sie können fröhlich feiern und sichtlich genießen, denken dabei aber nicht nur an sich. Jedes Jahr, wenn die Familien Becker und Herb aus Alt-Rohrbach Freunde und Bekannte, Nachbarn und Gönner zu ihrer privaten Rohrbacher Haus- und Hofkerwe an der Rathausstraße einladen, ist ihnen nicht nur ein volles Haus sicher, sondern am Ende auch ein stattlicher Erlös für einen guten Zweck. Das Prinzip: Für Essen und Trinken wird nicht bezahlt, stattdessen gibt es aber freiwillige Spenden für soziale, kulturelle oder sportliche Aufgaben, die sich in rund 15 Jahren zu beachtlichen Summen addiert haben.

Angesprochen von den Bildern der verheerenden Flutkatastrophe im Osten und insbesondere von den Berichten der RNZ über das schwer getroffene Weesenstein an der Müglitz, hatten die Organisatoren in diesem Jahr die RNZ-Spendenaktion Weesenstein als Objekt der Unterstützung ausgewählt. Und auch im Bewusstsein, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann, sollte damit doch auch Mitgefühl und Solidarität mit den betroffenen Menschen in Weesenstein ausgedrückt werden, hieß es an die Adresse der Mitfeiernden an diesem Kerwesamstag. Großformatige Bilder und Presseberichte informierten die Besucher im Hof über das Elend, das mit der großen Flut über die Weesensteiner wie über viele andere hereingebrochen ist, und während die Gastgeber unermüdlich mit Speisen und Getränken aufwarteten - unterstützt durch die junge "Küchenbrigade", ließen sich die Gäste die Genüsse aus Küche und Keller munden und nutzten auch die Gelegenheit, RNZ-Mitarbeiter zum Thema Weesenstein zu befragen. Diese statteten den Initiatoren und den mitfeiernden Besuchern im Namen der betroffenen Menschen zugleich ein herzliches Dankeschön ab. Er galt auch den "Kerwehoheiten", die zur Werbung für den guten Zweck extra einen Abstecher zu der gemütlichen privaten Haus- und Hofkerwe gemacht hatten: neben Weinkönigin Larissa Winter die "Kerweborscht" Gustav Knauber und Klaus Weirich.

Bleibt am Ende zu berichten, dass bei "Essen, Trinken, Schwätzen", wie das Festmotto traditionell heißt, ein Spendenerlös von genau 1100 Euro erreicht wurde. Dafür sagen die Initiatoren jetzt über die RNZ allen Gästen herzlichen Dank.

Übrigens läuft die RNZ-Spendensammlung für Weesenstein weiter: Spenden werden erbeten auf das Sonderkonto der Caritas bei der Heidelberger Volksbank, BLZ 67290000, Konto 29444102, Stichwort "Weesenstein".

os, RNZ vom 10.9.2002, www.rnz.de

 

 

Rhein-Atlas zur Überschwemmungsgefährdung von Fa. Geomer

Heidelberger Geografen entwickelten Rhein-Atlas zur Überschwemmungsgefährdung

Wenn Vater Rhein in Rüdesheim oder Rotterdam aus dem Bett kommt, wissen zwei Heidelberger ziemlich genau, in welchem Ausmaß sich das Schadenspotenzial bewegen wird. Die beiden Geografen der jungen Firma Geomer haben einen Atlas über die Überschwemmungsgefährdung entlang des Rheins erstellt. Für den Neckar gibt es dergleichen noch nicht. Die Menschen entlang des Flusses zwischen Bodensee und Mündung wussten in den letzten Jahren immer ganz gut, was passiert, wenn der Rhein über die Ufer tritt: Straßen werden überflutet und beschädigt, die Keller laufen voller Wasser, Hausrat wird über Nacht zu Müll. Doch seit der Katastrophe entlang der Elbe, an Mulde und Müglitz weiß man, dass es erstens noch schlimmer kommen kann, zweitens, dass die Menschen entlang des Flusses durchweg schlecht vorbereitet waren. Ziel der Auftraggeber, der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins, war es, einen Aktionsplan zu entwerfen, der die Hochwassergefährdung reduziert. Mögliche Maßnahmen: die Deiche erhöhen oder zurückverlegen sowie die Förderung des speziellen Objektschutzes etwa von Industrieunternehmen. Der Auftrag erging bereits vor zwei Jahren an das Heidelberger Unternehmen.

Das Elbe-Hochwasser würde auch am Rhein Deiche brechen lassen. Da sind sich Dr. Stefan Jäger und Dr. André Assmann von Geomer sicher. 1882 gab es das letzte ganz große Hochwasser am Rhein, das allerdings nicht die Ausmaße des Elbe-Hochwassers hatte. Die Geografen mit dem Schwerpunkt Hydrologie haben für ihren Rhein-Atlas mit Ökonomen und Wasserbau-Ingenieuren zusammengearbeitet und die Erfahrungen der jüngeren Geschichte zusammengetragen. Aus ihr lässt sich eine Beziehung zwischen Wasserhöhe und Schaden an Landschaft und Gebäuden herstellen. Und die Hochwasservorhersage verbessern.

Das wusste bislang jede Region aus den letzten Hochwässern. Mit dem Atlas der beiden Heidelberger Geografen, die gleichzeitig die entsprechende Software entwickelten, kann man aber erstmals für den gesamten Rhein zeigen, was passiert, wenn der Deich bricht: Wie ist der zeitliche Verlauf des Hochwassers, welche Geschwindigkeit hat der Fluss, wie machen sich die Wassermassen in der Landwirtschaft, in Wohngebieten und in Industriegebieten bemerkbar. Die Erfahrungen an der Elbe haben Details wie diese deutlich gemacht: Erst wenn man weiß, wie hoch das Wasser auf den Straßen steht, kann man die jeweiligen Rettungstrupps schicken. Kommen alltagstaugliche Fahrzeuge noch durch oder muss die Bundeswehr mit ihren Spezialfahrzeugen her?

Adressaten des Rhein-Atlas sind vor allem die kommunalen Planungsträger: Städte, Gemeinde und Kreise wollen wissen, was sie für die Sicherheit tun müssen und ob sie an bestimmten Stellen Neubaugebiete ausweisen können.

rok. , RNZ vom 9.9.2002, www.rnz.de
Kontakt: Geografen Dr. Stefan Jäger, Dr. André Assmann von Geomer Heidelberg
www.geomer.de .

 

 

Hochwasserkatastrophe - Arbeitshilfe für Schulen vom Bildungsserver NRW

Eine ausgiebig recherchierte und mit vielen Presse- und Medienberichten
sowie vielen Tipps zu Unterrichtsmaterialien aufbereitete Arbeitshilfe
bietet der nordrhein-westfälische Bildungsserver Learnline.de.

www.learnline.de/angebote/agenda21/thema/hochwasser.htm

 

Wiesloch spendet für Zeithain bei Riesa

Oberbürgermeister Schaidhammer ruft Wieslocher zur Unterstützung auf

Wiesloch. "Schockiert haben wir die Berichte über die katastrophalen Überschwemmungen in ost- und norddeutschen Städten und Gemeinden verfolgt", schreibt Oberbürgermeister Franz Schaidhammer in einem Hilfeaufruf an die Wieslocher Bevölkerung. Private, Unternehmen und Kommunen hätten Schäden erlitten, die mit eigener Kraft nicht wieder zu beheben sind. Viele seien bereit zu helfen, würden jedoch gerne wissen, was konkret mit ihrer Zuwendung passiert. "Deshalb wurde mir aus der Bevölkerung der Vorschlag unterbreitet, einen Ort als Ziel der Unterstützung aus Wiesloch auszuwählen, um so die Hilfe zu bündeln", so Schaidhammer. "Gerne unterstütze ich diese Idee".

Man wolle sich ganz gezielt der Gemeinde Zeithain, östlich von Riesa annehmen. Zeithain hat 7400 Einwohner, die sich auf zwölf Ortsteile verteilen. Von diesen zwölf Ortsteilen waren neun vom Hochwasser betroffen. Die Gebäude standen allesamt zwischen zwei und 2,50 Meter unter Wasser. Feuerwehrangehörige aus Wiesloch haben in Röderau, einem besonders hart betroffenen Ortsteil, persönliche Hilfe geleistet und über die unvorstellbaren Verwüstungen berichtet.

"Ich habe Kontakt mit meinem Bürgermeisterkollegen aus Zeithain aufgenommen", so Schaidhammer. Was am dringendsten benötigt werde sei Geld, daneben aber auch Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke und Küchengeräte, sowie Bett- und Tischwäsche. Um die gespendeten Sachmittel sortieren und übersichtlich zwischenlagern zu können, wäre die Gemeinde außerdem für Regale in einer Höhe von zwei bis 2,40 Meter dankbar. Für Möbelspenden sei es noch zu früh. Die Wohnungen seien durchweg noch nicht zu beziehen. Meist müssten die Fußböden entfernt und der Putz beseitigt werden. Die Keller stehen fast alle noch unter Wasser. Auspumpen helfe nicht weiter, weil sofort Grundwasser nachfließe. Auch Kleiderspenden und Lebensmittel helfen derzeit nicht weiter. Die Gemeindeverwaltung werde Wiesloch informieren, welche gezielten Hilfen von Nöten seien. Die Ausgabe der Hilfsgüter und der finanziellen Hilfen erfolgt über die Ortschaftsräte, welche die Familien und die Lage der Gebäude kennen. Hierdurch sei gewährleistet, dass auch die wirklich Bedürftigen unterstützt werden, so Schaidhammer.

INFO: Geldspenden erbittet die Stadt an die Stadtkasse Wiesloch, Konto 50007235 bei der Sparkasse Heidelberg (BLZ 67250020) bzw. Konto 33707 bei der Volksbank Wiesloch (BLZ 67292200) mit dem Vermerk "Spende für Hochwasseropfer". Die Liste der Projekte und gewünschten Hilfsgüter findet man auf der Internetseite der Stadt Wiesloch unter www.wiesloch.de.

ENZ vom 3.9.2002

 

 

Toll: RNZ-Leser spenden weiter

Sm. Zwei Spender von ganz vielen: So wie bei Roland Benz und seiner Tochter Nina aus Neckarbischofsheim, die in ihrem Betrieb gesammelt und die Summe auf 2500 Euro aufgestockt haben, ist die Resonanz auf die RNZ-Spendenaktion für die Flutkatastrophenopfer im sächsischen Weesenstein überwältigend. Jetzt sind schon 100 000 Euro von der Caritas an die Kirchengemeinde in Weesenstein - ohne Abzug - überwiesen worden, sehr zur Freude des rührigen Pfarrers dort, der, wie er versichert, in den schlimmsten Notlagen damit helfen will. Doch die Spendenbereitschaft der RNZ-Leser hält an. Gestern waren wieder 77 297,34 Euro auf dem Caritas-Konto eingegangen. Bei den noch gar nicht in ihren Ausmaßen abschätzbaren Schäden vor Ort ist immer noch jeder Euro willkommen.

Inzwischen hat das Finanzamt Heidelberg den baden-württembergischen Erlass bestätigt, dass - in diesem Fall - die Caritas keine Spendenbescheinigungen auszustellen braucht, da in einem Katastrophenfall der Einzahlungsschein als Spendenquittung beim Finanzamt gilt - und das bis zum 31. 12. 2002. Bargeld, das wir in der RNZ auch bekommen, aber lieber doch als Überweisung hätten, muss, wenn eine Quittung ausgestellt werden soll, deutlich mit Namen und Adresse versehen werden.

Spendenkonto bei der Caritas Heidelberg, Heidelberger Volksbank, BLZ 672 900 00, Konto 29 444 102, Stichwort "Weesenstein

RNZ vom 30.8.2002

 

 

Sie wollen Weesensteins Schlosspark retten

Junge Heidelberger helfen spontan bei der Schlammbeseitigung - Und sie bitten um Spenden für Bäume, Büsche und Rasen


So sah der herrliche Schlosspark von Weesenstein aus, bevor die große Flut hereinbrach. Junge Heidelberger bemühen sich jetzt um die Rettung des Parks und bitten um Mithilfe durch Grün-Spenden. Unterdessen gehen im Ort die Aufräumarbeiten weiter. Die Bewohner arbeiten bis zur Erschöpfung. Fotos: Welker/dpa

Mitten in seinem von Schlammmassen verwüsteten Garten hat ein Weesensteiner das von der großen Flut weggerissene Ortsschild "Weesenstein, Kreis Pirna" wieder aufgerichtet und in großen Lettern "lebt" darunter geschrieben. Und nicht weit entfernt davon hat eine Familie ihr altes Gartenhäuschen notdürftig wieder hergerichtet und es inmitten des Chaos platziert - sichtbares Zeichen dafür, dass die von der Flutkatastrophe heimgesuchten Bewohner des kleinen Ortes an der Müglitz nicht aufgeben wollen. Dies erzählt ein Heidelberger, der gerade vier Tage vor Ort war und buchstäblich mitgeschuftet hat, um den Menschen zu helfen und ein wenig Hoffnung zu machen.

Der 30-jährige Jurist Sebastian Fauser war gerade mit Freunden an der Weser beim Segeln, als das Ausmaß der verheerenden Flutwelle im Osten deutlich wurde. "Wir dachten einfach, wir können nicht mit gutem Gewissen Urlaub machen, wenn Menschen dort unten im Schlamm ertrinken", berichtete er der RNZ. Und kurz darauf brach Fauser mit seinem Freund Christoph Meinrenken gen Dresden auf. Bis Dresden allerdings kamen die Heidelberger nicht, denn das stand noch unter Wasser. Sie sollten weiterfahren ins Erzgebirge, hieß es, und plötzlich waren sie in Weesenstein gelandet, dem Örtchen 15 Kilometer von Dresden entfernt, das mit am schlimmsten heimgesucht worden ist. Hier riet ihnen die Einsatzleitung, sich des Schlossparks anzunehmen, der sich in einem erbarmungswürdigen Zustand befindet. Und vier Tage lang in der letzten Woche waren die beiden Heidelberger dann unermüdlich im Einsatz, um mit Schubkarren Berge von Schlamm, Geröll und Schutt wegzuschaffen, die sich in dicker Schicht über den Park bzw. über das gelegt haben, was die Flut davon übrig ließ. Von einer alten Lindenallee stehen nur noch einige Bäume, Hecken und Büsche sind verschwunden, von einer Mauer gibt es nur noch Reste.

Sebastian Fauser und sein Freund sind erschüttert von den Bildern der Verwüstung, die Weesenstein heute bietet, und über dem Ganzen liegt eine Fahne penetranter Gerüche von Heizöl, Fäkalien, verkommenen Lebensmitteln und Tierkadavern. Rund 150 Schubkarren voller Schlamm hat jeder der Heidelberger pro Tag, Seite an Seite mit anderen Helfern, an den vier Tagen weggeräumt, während unten im Ort die Bundeswehr mit schwerem Gerät den Schuttbergen zu Leibe rückte, ebenso wie das Technische Hilfswerk, das im benachbarten Maxen auf einem Bolzplatz ein Helferlager eingerichtet hat. Heiß begehrt ist hier am Abend eine heiße Dusche, denn +der Schlamm und jetzt bei Trockenheit der Staub sitzen fest in allen Poren. "Es ziehen alle unheimlich an einem Strang", berichtete Sebastian Fauser auf seiner kurzen Stippvisite in Heidelberg. Und: "Hut ab, was die Bundeswehr da macht! Wenn es die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk nicht gäbe, könnte man dort das Licht ausschalten."

Inzwischen ist Sebastian Fauser mit zwei anderen Freunden schon wieder nach Weesenstein aufgebrochen, um weiter vor Ort zu helfen und den Schlosspark von seinen Schlammschichten zu säubern. Da die Heidelberger ihr Schloss so schätzen, meint er, haben sie sicher besonderes Verständnis für die Wiederherstellung des Schlossparks von Weesenstein, in dem Ort, dem dank großartiger Spendenbereitschaft der Heidelberger bereits über 100000 Euro an Soforthilfe zuflossen. Vor allem an Baumschulen, Gartenbaubetriebe und Großmärkte geht die Bitte, zum Beispiel Linden zu spenden, Buchenhecken, Rosenstöcke, Grassamen und Dünger. Wer damit helfen kann, wird gebeten, die RNZ-Stadtredaktion zu verständigen: per Fax unter 06221 / 519235 oder per E-Mail unter stadtredaktion@rnz.de.

Natürlich läuft die Spendenaktion der RNZ für Weesenstein weiter. Spenden werden erbeten auf das Konto 29444102 bei der Caritas Heidelberg, BLZ 67290000, Stichwort "Weesenstein". Für Spenden bis 100 Euro reicht die Quittung als Spendenbescheinigung gegenüber dem Finanzamt; für Spenden darüber wird auf Wunsch eine Spendenbescheinigung ausgestellt, wenn die Adresse gut lesbar ist.

Fritz Quoos, RNZ vom 29.8.2002, www.rnz.de

 

 

 

Wie eine Mondlandschaft

RNZ-Spendenaktion - Axel Bulthaupt berichtete live aus Weesenstein

 

Aus dem fast völlig zerstörten Ort Weesenstein in der Sächsischen Schweiz, für den die RNZ Spenden sammelt, berichtete Axel Bulthaupt live in der ARD. Foto: Alex/MDR

Sm. "Es ist eigentlich noch schlimmer, als man es sich vorstellt" - so formuliert es ARD-Moderator Axel Bulthaupt, der am Samstag aus dem zerstörten Ort Weesenstein in der Sächsischen Schweiz live während der Sendung "Brisant" über das Ausmaß der Hochwasserschäden berichtete. Damit macht er sich, da er zusammen mit der RNZ die Spendenaktion "Weesenstein" ins Leben rief, doppelt stark für die Menschen vor Ort. Wer den Beitrag gesehen hat, kann jetzt ungefähr ermessen, wie groß die Not nach der Flutkatastrophe ist und wie nötig die Menschen dort Hilfe benötigen.

"Der Ort gleicht einer Mondlandschaft", berichtet Bulthaupt. Zurzeit, so erzählt er der RNZ, ist man dabei, die unstabilen Häuser abzureißen. Die wenigen, die noch stehen, müssen auf ihre Statik überprüft werden. Keiner dürfe mehr in die einsturzgefährdeten Gebäude, keine Akten, keine persönlichen Sachen, nichts kann mehr herausgeholt werden. Dazu dennoch etwas Nettes am Rande: Einen Schal von Dynamo Dresden hätten die fußballbegeisterten Söhne der Familie Jäpel, die, wie durch ein Wunder, auf einem Mauerrest überlebte, aus den Trümmern ihres Hauses ausgegraben.

Großartig, so kann man erfahren, sei der Zusammenhalt und das Engagement der Bewohner, die helfen, wo sie helfen können, die sogar wieder versuchen aufzubauen, was noch übrig geblieben ist. Zurzeit wird stark an der Wiederherstellung der Infrastruktur gearbeitet, denn der Ort ist nur über eine Schotterstraße zu erreichen. Die Brücke, die beide Ortsteile im Tal verband, ist weggerissen, die Eisenbahnverbindung ebenfalls. Das alles kostet Geld, viel Geld. Umso tröstlicher ist, dass die finanzielle Hilfe anläuft. Einer, der sich auch rührend um die Verwaltung der eingehenden Spenden kümmert, ist Ortspfarrer Christian Lehnert. In seine Obhut wird die RNZ auch das von den Lesern gespendete Geld geben. (Konto der Caritas Heidelberg bei der Heidelberger Volksbank, BLZ: 672 900 00 Kontonr. 29 44 41 02, Stichwort "Weesenstein").

RNZ 25.8.2002

 

 

 

 

Club of Rome - Neues Memorandum 2002

Der renommierte "Club of Rome" hat sich ­ 30 Jahre nach seinen Thesen über die "Grenzen des Wachstums" und wenige Tage vor dem Weltgipfel in Johannesburg ­ mit einem Memorandum an die Öffentlichkeit gewandt. Mit Blick auf den Gipfel in Johannesburg erklärt der Club, ein neuer "Global Deal" dürfe kein Tauschgeschäft zwischen Wohlstand, Gerechtigkeit und Umwelt werden. Die politischen Rahmenbedingungen müssten so verändert werden, dass alle vom Wachstum profitieren könnten. Info:
Deutschsprachige gekürzte Version in der Frankfurter Rundschau
http://www.fr-aktuell.de/fr/160/t160010.htm.
Das Original findet sich unter
www.clubofrome.de/

 

 

Spenden-Nummern für Hochwasseropfer - Infos vom MDR

Die vielleicht aktuellste und vertrauenswürdigste Website zum Jahrhunderthochwasser an der Elbe ist www.mdr.de/hochwasser - die Homepage des "Mitteldeutschen Rundfunks".

Die sintflutartigen Regenfälle und die Hochwasser führenden Flüsse haben in Sachsen, Teilen des übrigen Deutschlands und Europa zahlreiche Menschen ihr Hab und Gut gekostet. Hilfsorganisationen, Politik und MDR rufen zu Spenden auf.
http://www.mdr.de/hochwasser/spenden/245016.html

 

RNZ-Spendenaktion für Weesenstein in der Sächsischen Schweiz

RNZ-Spendenaktion für den völlig verwüsteten Ort Weesenstein in der Sächsischen Schweiz - ARD-Moderator Axel Bulthaupt macht mit
Nur das Schloss trotzte der verheerenden Flut

 

 

 

 

 

Das Weesensteiner Schloss im alten Glanz, fotografiert von RNZ-Fotografin Dagmar Welker im letzten Jahr. Heute sind die schönen Gärten weggeschwemmt, die Häuser, etwas tiefer gelegen, alle weggerissen oder total zerstört. Zusammen mit dem ARD-Moderator und Heidelberger Axel Bulthaupt ruft die RNZ zu einer Spendenaktion auf. Fotos: Welker/dpa

Hoch thront noch das Schloss über der kleinen Gemeinde Weesenstein an der Müglitz. Der Rest des Ortes in der Sächsischen Schweiz ist ein Raub der Flut geworden. Entsetzen bei den Bewohnern und auch denjenigen, die in den von der Umwelt abgeschlossenen Ort zur Hilfe per Hubschrauber oder jetzt auf einem steilen Waldweg hineinkamen. Bundesaußenminister Joschka Fischer und EU-Kommissionspräsident Romano Prodi sahen betroffen das Ausmaß der Verwüstung. Und auch ARD-Moderator Axel Bulthaupt, der seinen Wohnsitz seit ein paar Jahren in Heidelberg hat, konnte sich am Freitagabend während der Moderation einer Benefiz-Gala für die von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete von dem Leid bringenden Ausmaß des vollständig von den Fluten zerstörten Weesenstein überzeugen. Ein Gespräch mit der betroffenen Andrea Jäpel und ihrer Familie dokumentierte ergreifend das Schicksal der meisten der 180 Einwohner. Sie haben ihr Hab und Gut verloren - weggerissen binnen weniger Minuten, als das normalerweise vier Meter breite Flüsschen Müglitz zu einem reißenden Strom von 50 Metern Breite anschwoll. Das Straßendorf war im Nu überflutet. Die Wassermassen rissen Häuser weg, von einigen stehen nur noch Ruinen. "Sieben Häuser sind ganz weg", erzählt Pfarrersfrau Friedrike Lehnert der Rhein-Neckar-Zeitung am Telefon.

Spontan sagte auf Anfrage der RNZ der Neu-Heidelberger Axel Bulthaupt zu, gemeinsam mit der RNZ angesichts der katastrophalen Zustände in dem kleinen Ort mit dem großen Schloss zu helfen. "Durch die Galamoderation hat mich das Schicksal des Ortes und speziell der Familie Jäpel besonders betroffen gemacht", kommentiert Bulthaupt sein Engagement und spendet gleich 1000 Euro. Ebenso unbürokratisch macht die Heidelberger Caritas mit, die ihr Konto unter dem Stichwort "Weesenstein" für Spenden zur Verfügung stellt, und versichert, dass auch sämtliche Spenden ausschließlich der RNZ-Aktion zugute kommen.

"Das war ein hübscher Ort mit dem attraktiven Schloss und den wunderschönen Gärten", erzählt RNZ-Fotografin Dagmar Welker, die Weesenstein im letzten Jahr besuchte und viele Fotos schoss, die jetzt Dokumentationscharakter haben. Und auch die Pfarrersfrau in Burkhardswalde, zu der die Gemeinde Weesenstein gehört, weiß nur Gutes von dem jetzt verwüsteten Ort, der 15 Kilometer vor den Toren Dresdens liegt, zu berichten. Mit wie viel Liebe die Häuser hergerichtet worden seien und das schöne Schloss mit dem Park und den "Englischen Partien". Auch die neue Eisenbahnstrecke ist weggerissen, klagt sie: "Die Schienen ragen in die Luft." Bürgermeister Jörg Glöckner, dem wir die Nachricht über die Spendenaktion übermitteln wollten, ist zurzeit nicht erreichbar "Er ist im Krisengebiet", so Friederike Lehnert. Dort packe er mit an und koordiniere die Hilfsaktionen. "Man weiß überhaupt noch nicht, ob die stehen gebliebenen Häuser noch zu retten sind", erzählt die Pfarrersfrau, und sie weiß, dass zwei Menschen in den Fluten ertrunken sind. Neben all dem Unglück habe es aber auch ein kleines Wunder gegeben. Eine Mauer, die als einziges Hauselement den Fluten trotzte, wurde einer Familie zum Lebensretter. Nach fast zwei Tagen konnten Helfer sie dort mit dem Boot retten.

Wie's weitergeht, weiß man in Weesenstein nicht. Eine kleine Perspektive, die wir in der RNZ mitverfolgen werden, soll die Spendenaktion, zu der wir hiermit aufrufen, jedoch geben. Die RNZ wird mit einer Haussammlung mit gutem Beispiel vorangehen. Wer helfen möchte, kann dies über folgendes Konto tun:

  • Heidelberger Volksbank, Kontonummer 29 44 41 02 der Caritas Heidelberg,
  • Bankleitzahl: 672 900 00
  • Stichwort: Weesenstein.
  • Spendenquittungen werden nach Aufforderung auf dem Einzahlungsschein (bitte genaue Adresse angeben) erteilt.

Karla Sommer , RNZ vom 20.8.2002, mehr unter www.rnz.de

Foto von Weesenstein am 18.8.2002

Weesenstein nach der Überschwemmung (Foto D.Förster)

© Foto und weitere Infos auf www.weesenstein.de oder auf
www.messtechnikmarkt.de/

©  by www.hilfe-HD.deeMail an die CTS senden Kontakt, Update: 07.04.04