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Wein, Reben und Winzer auf Rohrbacher Gemarkung

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Heidelberg hat den trinkfesten Zwerg Perkeo zur Symbolfigur erhoben - und der vielleicht beste Wein kommt aus dem Heidelberger Süden - aus Rohrbach. Bis heute spielen Wein und Weinbau in der Kurpfalz rund um Heidelberg und ganz besonders in Rohrbach eine wirtschaftlich wie gesellschaftlich wichtige Rolle. 

Die Heidelberger Weinlagen sind klein - aber fein. So der Dachsbuckel von Heinrich Bauer, der Dormenacker Philipp Clauers und die Riesling- und Burgunder-Weine, die das Weingut Adam Müller anbietet.

 

Dachsbuckel in Rohrbach - Winzer Heinrich Bauer informiert

Wein-Lesung: Winzer Heinrich Bauer informiert die Gäste auf dem Dachsbuckel über Schädlinge, Weinbergs-Begrünung und Rebsorten.

Foto: Welker

Dachsbuckel von oben
Foto: www.heidelberg-ballon.de

Kaz. Sonnenschein, ein leicht fächelnder Wind und ein herrlicher Blick auf die Rheinebene: Der Dachsbuckel zwischen Emmertsgrund und Leimen ist immer wieder ein lohnendes Ausflugsziel. Auch beim gestrigen "Tag der offenen Tür" war der Andrang in dem Winzerbetrieb groß.

Im Halbstundenrhythmus fanden Führungen durch den Weinberg statt. "Manche Leute sind jedes Jahr dabei, aber es gibt ja auch immer was Neues zu erfahren", weiß Winzer Werner Bauer. Neu ist beispielsweise der Anbau der Sorte "Regent", die gegen Pilzbefall resistent sein soll. "Den kenn ich aus der Pfalz, der is gut", sagt ein Gast über den kräftigen Rotwein und macht dazu ein schmatzendes Geräusch. Auf rund acht Hektar Fläche wird auf dem Dachsbuckel Wein angebaut.

Ein Weißburgunder ist als "Selektionswein" angemeldet. Wie Klaus Bauer berichtet, darf in diesem Fall pro Trieb nur ein Traubenhenkel wachsen. Die Reben werden also ausgedünnt. Auf dem Boden liegen die ersten unreifen Henkel. Wie zu erfahren ist, wird eine Kommission die Verfahrensweise überprüfen. "Mei Großvadder hätt' mir die Hack ins Kreiz g'schlage", scherzt Klaus Bauer über diese Art der "Verschwendung". Den durchschnittlichen Ertrag eines Hektars Rebfläche gibt er mit 6000 Litern an.

Interessant sind auch seine Ausführungen zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Seit die Männchen des Traubenwicklers, der die Reben zuerst im Stadium des Heuwurms und später des Sauerwurms schädigen kann, mit weiblichen Lockstoffen regelrecht verwirrt werden, ist der Schädling auf dem Dachsbuckel eigentlich kein Thema mehr und die Fortpflanzung unterbrochen, wie zu erfahren ist. Im Jahr 1957 fand auf dem Dachsbuckel die erste Traubenlese statt. Heinrich Bauer war dabei ein Pionier in Sachen Weinberg-Begrünung. Damit rückte er nach Schilderung seines Sohnes erfolgreich der Erosion auf dem zur Rheinebene abgebrochenen Gelände zu Leibe. Wein, so erzählt Klaus Bauer, enthalte an die tausend Aromastoffe. Die könne man zwar analysieren, doch einen Parameter für den guten Geschmack gebe es nicht. Sein Tipp: sich auf den eigenen Gaumen verlassen.

RNZ vom 28.7.2002, www.rnz.de

 

 

 

Dachsbuckel - Winzerhof Heinrich Bauer

Für Liebhaber exclusiver Weine - Heidelberger Dachsbuckel.
Alleiniger Eigentümer der Lage "Heidelberger Dachsbuckel".

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Dormenacker - Weingut Philipp Clauer

Von der Traube bis in Flasche, alles aus einer Hand.
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Als einzigstes Weingut bieten wir Gutsabfüllungen der exklusivsten Heidelberger Weinlagen an, denn nur die Gutsabfüllung garantiert Ihnen Weinbau und Kellerwirtschaft aus einer Hand.

„EIN EDLER TROPFEN HEIDELBERG“

Nicht nur leere Worte, sondern das Motto des Weingutes. Überzeugen Sie sich selbst

 

 

Heinz Kaltschmidt, Winzer

"Im Süden Heidelbergs, mitten in der Großlage Mannaberg, wachsen meine Weine an einer leichten Hanglage nach Süd- Westen geneigt. Es sind die beiden Lagen Heidelberger Burg und Heidelberger Herrenberg. In meinem Weinberg stehen drei verschiedene Traubensorten: Müller-Thurgau, Riesling und Weißer Burgunder."

 

 

Adam Müller - Weingut

Im Weingut Müller werden Weine aus Rohrbacher Lagen gekeltert.

 

 

 

Rohrbacher Weinbauern Winter und Kaltschmitt feilen am Ruf der Heidelberger Rebentropfen

Wollen das Image der Heidelberger Weine verbessern: Winzer Hans-Christian Winter, Weinkönigin Larissa und der ehemalige "Linde"-Wirt Heinz Kaltschmidt (v.l.)  Foto: Kresin

Heidelberg, sein Schloss, seine Altstadt, die Universität, die Alte Brücke, die Neckarwiese. Seine erlesenen Weine. Weine? Nein, die Tropfen, die an den Hängen vor allem ganz im Norden und ganz im Süden des Stadtgebietes heranreifen, gehören nicht zu den ersten Markenzeichen, von denen der Tourist zu Hause seinen Verwandten erzählen würde. Heidelberg als Weinstadt, dieser Krug ist bislang an der Stadt vorbeigewandert. "Das muss sich ändern", haben sich jetzt zwei Rohrbacher Winzer gesagt und blasen zur Imagekampagne für den Heidelberger Wein: Hans-Christian Winter, Winzer und Weinbautechniker mit Meisterprüfung. Sowie Heinz Kaltschmidt, ehemaliger Wirt der Rohrbacher "Linde" und jetzt Privatier mit besonderem Hang zum Weinbau.

Die beiden Rebenpfleger sind Protagonisten. Sie ergänzen sich und könnten unterschiedlicher nicht sein. Der junge Winter möbelt gerade das Weingut in der schnuckeligen Rohrbacher Weingasse (nomen est omen) auf, das die Familie seit dem 18. Jahrhundert führt. Aus der Schule von Adam Müller und der Weinsberger Technikerschule, ist er mit den neuesten Erkenntnissen im Weinberg und mit neuesten Kellerfinessen vertraut. Heinz Kaltschmidt ist der Traditionalist und Schöngeist, Jäger und gelernter Koch, der viel Mühe verwendet, um sein Hobby, den Weinbau, zu perfektionieren.

Sie haben sich gesucht und gefunden und am Freitagabend im wunderschönen "Rohrbacher Schlösschen" der Thorax-Klinik ihr erstes gemeinsames Degustationsmenü zu veranstalten. Zum exquisiten Sechs-Gang-Menü kredenzten Winter und Kaltschmidt im stilvollen Umfeld pro Gang jeweils zwei ihrer Weine aus den Lagen Heidelberger Burg und Heidelberger Herrenberg. "Wir müssen dem Heidelberger Wein ein besseres Image verpassen", sagen beide. Dabei haben sie im Übrigen majestätische Unterstützung. Denn Winters Schwester ist keine Geringere als Larissa Winter, die charmante Heidelberger Weinkönigin. Sie hat sich schon genug geärgert, wenn sogar Weingüter aus dem Karlsruher Raum ihrem Wein den Beinamen "Heidelberger" geben, um internationales Renommee vorzugaukeln. Ihre Hoheit des Weines studiert Kommunikationsdesign und avanciert wohl zur Werbeexpertin. Sie weiß: "Vor der Werbung muss das Produkt stimmen."

Darum muss den Winzern und ihre königliche Werbefrau keine Bange sein. Vor allem Hans-Christian Winter stellte Weine vor, die sich im Vergleich mit badischen und pfälzischen Spitzenprodukten messen können. Aber auch Heinz Kaltschmidt ermöglichte geschmackvolle Einblicke in seine Kreativität. So stellte er zu den hausgemachten Maultäschle, die von der Forellenfüllung nur einen dezenten Fischton angenommen hatten, einen 2000er Riesling von der "Heidelberger Burg" vor, dessen etwa 50 Jahre alten Rebstöcke dem Weißwein eine gehaltvolle Reife mit auf den Weg gegeben haben. Eine absolute Rarität. Winter gefiel mit frischen Weißweinen, zum Beispiel mit seinem "Meisterstück", einem säurebetonten fruchtigen Spätlese-Riesling, dessen natürliche Kohlensäure am Gaumen kitzelt. Der 2002er konnte mit dem Gewürztraminerdressing zum Wildkräutersalat prächtig mithalten. Zum Stielkotelette vom Reh, auf den Punkt gebraten, dunkelrosa und saftig, passte Winters trockener 2002er Spätburgunder, obgleich noch jung an Jahren, ebenso wie Kaltschmidts kräftige Weißburgunder Spätlese vom benachbarten Weinberg.

Zur Rehkeule schoss Winter allerdings den Vogel ab mit einer Fassprobe eines Dornfelders aus dem kleinen Barrique-Fass. Der Eichenton verfeinert dem dunklen Roten den Gerbstoff mit einem würzigen Aroma, ohne ihm die Wucht des Alkohols zu nehmen. Ein Knaller, dieser Heidelberger Rotwein, der im Oktober erst in die Flasche kommt. Manchmal schaut der junge Winter dem Leimener Rotwein-Papst Thomas Seeger über die Schulter, das merkt man gerade bei diesem Dornfelder. Chapeau!

In Gustav Knaubers Mundartgedichten erfuhren die Gäste des Menüs übrigens auch Wissenswertes und Lustiges der Heidelberger Seele. Das passte zum Heidelberger Wein, den die Rohrbacher Winzer zum Markenzeichen ihrer Stadt machen wollen. Menüs und Weinproben dieser Art soll es nun öfter geben. Und Hans-Christian Winter hat seine Gläser schon passend bedrucken lassen: mit der Silhouette der Alten Brücke. Denn seine Schwester, die Königin, will bitte nie mehr Karlsruher Wein ausschenken müssen, der Heidelberger heißt.

Roland Kern , RNZ vom 26,5.2003, www.rnz.de

 

 

Ob der Brück - Heidelbergs steilster Weinberg

Die historische Weinlage Heidelberger Sonnenseite "Ob der Brück" im Besitz des Weinguts Clauer in Rohrbach, wird wie vor hundert Jahren bewirtschaftet. Mühsam werden die Trauben mit Bütten den Berg nach oben getragen. "Richtige Knochenarbeit", sagt Winzer Jörg Clauer (Foto). Am Wochenende wurde die Sorte Müller-Thurgau geerntet und das Ergebnis der Trockenbeerenauslese mit Spannung erwartet. Sensationelle' 161° Öchsle zeigte die Mostwaage. Das Leimener Weingut Adam Müller pachtete vor einigen Jahren 1,2 Hektar von der Stadt und legte den Weinberg neu an, so dass auch Maschinen eingesetzt werden können. Die Lese bleibt Handarbeit. Auch Adam Müller erzielte "Ob der Brück" gegenüber dem Schloss schon Spitzenweine. Auf der Fachmesse "Pro Wein" 2001 in Düsseldorf kam ein 1999er Spätburgunder unter die 17 Besten,
RNZ vom 30.10.2001, v.h., Foto: Clauer Privat

 

 

 

 

Steinbruch Rohrbach rekultiviert: Wein und Wiesen über ehemaliger Deponie

Die Heidelberger Zement AG und die Stadt Heidelberg haben vergangene Woche gemeinsam das rund 70 Hektar große Gelände des ehemaligen Steinbruchs Rohrbach der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. 600.000 Tonnen Erdreich lagern dort jetzt über einer eingebauten Tonschicht, die verhindern soll, dass Sickerwasser ins Grundwasser gelangt.
Nachdem der als Rohstoffquelle von der Heidelberger Zement genutzte Steinbruch 1964 geschlossen wurde, diente er als Deponie für Erdaushub, Bauschutt und Industrieabfälle. "Es wurde kein Gift abgelagert, aber salzhaltige Stoffe. Es galt zu verhindern, dass diese Salze ins Grundwasser gelangen", begründete Günter Schneider, der Werksleiter des Zementwerks Leimen, die Sicherungsmaßnahme bei der feierlichen Übergabe. Dem Schutz des Grundwassers folgte die Rekultivierung der Fläche als naturnahes Erholungsgebiet.
Jetzt befinden sich dort unterhalb des Emmertsgrunds landschaftstypische Naturflächen. Auf einem Magerrasen können beispielsweise Orchideen wachsen und fühlen sich viele verschiedene Insekten wohl. Länglich aufgeschüttete Steinhaufen, sogenannte Steinriegel, und Trockenmauern sind typisch für hiesige Weinberglagen, da die Winzer aus ihren Anbauflächen die Steine entfernten und zur Terrassierung nutzten oder schlicht aufhäuften. Ihre im Sommer heißen Oberflächen und ausgeglichene Temperaturen im Inneren bieten ideale Lebensbedingungen für Eidechsen und die ungiftige Schlingnatter. Auf einer Streuobstwiese finden vor allem Vögel und Bienen Brutmöglichkeiten und Nahrung. Die 35 gepflanzten alten Apfel- und Birnsorten taugen besonders zur Most- und Saftgewinnung. Hecken gewähren Tieren Schutz, Nahrung und Nistplätze. Schließlich münden Wassergräben in mehrere Kuhlen, die sich bei häufigen Niederschlägen mit Wasser füllen. Schon heute, so berichtet der für die Gestaltung der Naturflächen zuständige Landschaftsplaner Klaus Plessing, hätten Gelbbauchunken die Tümpel als Quartier angenommen. 
Rund 33 Hektar der Gesamtfläche ist für den Weinbau vorgesehen und bereits fest in Händen der örtlichen Winzer. Insgesamt hat die Heidelberger Zement AG fünf Millionen Mark in die Sicherung und Rekultivierung gesteckt.

Ausschließlich Lob von allen Seiten gab es für die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und der Stadt als zuständige Wasser- und Bodenschutzbehörde. Werksleiter Günter Schneider dankte der Stadt für ihre Fairness und Kollegialität: "Es ist ein Team entstanden, das an der Verwirklichung eines großen Ziels arbeitete", beschrieb er die Qualität der Kooperation, deren Grundlage ein 1995 abgeschlossener Vertrag war. Auch Oberbürgermeisterin Beate Weber sprach vom "konstruktiven Umgang miteinander": "Wenn man Umweltschutz und Wirtschaft zusammen bringen will, geht das nicht mit der Brechstange." Und der ehemalige Vorsitzende des Vorstandes der Heidelberger Zement AG, Peter Schuhmacher, sagte allen an dem Projekt Beteiligten, dass sie stolz auf dessen guten Abschluss sein dürften.

Damit die Spaziergänger über das neue Stück Natur Bescheid wissen, enthüllten die Oberbürgermeisterin, Peter Schumacher, Günter Schneider und Rainer Ziegler vom Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung eine Informationstafel. 
Anwesende Naturschützer baten alle, die Wege im neuen Naherholungsgebiet nicht zu verlassen, Hunde anzuleinen und keine Pflanzen zu pflücken oder auszugraben.
QUELLE: Stadtblatt HD, Nr. 25, 21.Juni 2000

 

 

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