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Barrierefreies Internet Über 150.000 Menschen in Deutschland
sind blind; über eine halbe Millionen hochgradig sehbehindert, das
bedeutet ihre Augen sehen nur noch 2 Prozent von dem, was gesunde Augen
sehen. Trotzdem wollen sehbehinderte Menschen genauso aktiv ihre
Freizeit gestalten.
Barrierefreiheit: InfoWeb Weiterbildung (IWWB) im "Test der Woche" bei
BIK
Barrierefreies Internet- was ist das? Barrierefrei? Schon wieder so ein New-Media- Buzzword, mit dem abgezockte Agenturen die Budgets nach oben pitchen? Oder bloß ein staatlich verordnetes Nischenthema für Sozialfuzzis? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema. Strikt verboten sind angeblich
JavaScript, quirlige Flash-Animationen und schicke Flyout-Menüs.
Gefordert statt dessen behindertengerechte, aber designfeindliche
Dokumente. Bannerfreie Zonen mit langweiligem Großdruck und ein paar öde
Textlinks. Web-Design auf Krankenschein, zugepflastert mit kryptischen
Gütesiegeln für Standardkonformität und den besten Wünschen der Aktion
Mensch. Zwar witzelt inzwischen niemand mehr, wo das Internet denn wohl
Stufen habe. Dennoch winken Controller und Marketingchefs meist fix ab,
weil Blinde ja weder Bücher noch Autos kaufen. Zugleich wird die
Expertendiskussion nach über zwei Jahren gesetzlich fixierter
Barrierefreiheit immer esoterischer. ... Zeitungstest von 14 großen Tageszeitungen
2004 - stern.de als Sieger
Einfach-fuer-alle.de - Informationen zum barrierefreien Webdesign Tips, Foren, Beispiele, Presse, HTML- und CSS-Programmierkurse
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Stadt/Kreis | Domains pro 1000 Einwohner |
Domains pro Einwohner, Bundesdurchschnitt = 100 |
Domains Ende 2001 |
Bevölkerung Ende 2000 |
SK München | 163,23 | 272,52 | 197.545 | 1.210.223 |
SK Bonn | 146,61 | 244,76 | 44.311 | 302.247 |
LK München | 143,37 | 239,36 | 42.330 | 295.247 |
SK Düsseldorf | 141,53 | 236,29 | 80.581 | 569.364 |
LK Daun | 139,79 | 233,39 | 8.998 | 64.367 |
SK Heidelberg | 129,72 | 216,58 | 18.195 | 140.259 |
SK Karlsruhe | 129,23 | 215,75 | 35.997 | 278.558 |
SK Regensburg | 127,73 | 213,26 | 16.053 | 125.676 |
SK Köln | 124,32 | 207,55 | 119.701 | 962.884 |
LK Starnberg | 122,26 | 204,12 | 15.277 | 124.956 |
Quelle: http://www.denic.de/doc/DENIC/presse/stats2001.html , Mai 2002
Sie ist blind und arbeitet doch an einem Computer. Anna Courtpozanis, Mitarbeiterin bei "Web for all", ist seit fünf Jahren "drin" im Internet. Auch Blinde können den Rechner nutzen; eine spezielle Computer-Ausrüstung macht es möglich. Doch im "World Wide Web" endet der Spaß am Surfen oft recht schnell. Deshalb veranstalten die Heidelberger Initiative "Web for All" und der Paritätische Wohlfahrtsverband am 14. Mai in der Print Media Academy einen internationalen Kongress zum Thema "Barrierefreiheit im Internet".
Seit 1. Mai ist das Bundesgleichstellungsgesetz in Kraft, und in Paragraph 11 heißt es, dass die Internetseiten von "Trägern öffentlicher Gewalt" "barrierefrei" zu gestalten sind, so dass sie von behinderten Menschen uneingeschränkt genutzt werden können. '"Nach wie vor klaffen Anspruch und Realität aber weit auseinander", erklärt Ralf Baumgarth, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Während in Gebäuden Treppen zu Barrieren für Rollstuhlfahrer werden, sind es im Internet Schaltflächen, die von der Software unerkannt bleiben, oder eine kleine Schrift, die zu unüberwindbaren Hindernissen für Blinde, Sehbehinderte oder ältere Menschen werden kann.
Welche Schwierigkeiten für Blinde auftauchen, demonstriert Anna Courtpozanis am Beispiel der Internetseite der Kaiserslauterner Verkehrsbetriebe. Die einzelnen Schaltflächen sind so programmiert, dass sie vom "Screenreader", der es für Blinde erst möglich macht, den Computer zu nutzen, nicht erkannt werden. Auskünfte über Fahrpläne, Preise oder andere wichtige Informationen bleiben so für Courtpozanis verborgen. Das Einzige, was bleibt, ist, dem so genannten Dienstleistungsuntemehmen eine wutentbrannte E-Mail zu schreiben; ein entsprechender "Link" zur E-Mail-Adresse wird von der Software gefunden.
Solche Internet-Seiten sollen nach den
Wünschen der
"Web for All"-Mitarbeiter bald Geschichte sein. Der Kongress in der
Print Media Academy soll den hohen Informationsbedarf decken, den
Web-Designer, Firmen und Politiker haben, seitdem das
Bundesgleichstellungsgesetz in Kraft getreten ist. 150 Teilnehmer aus
der gesamten Bundesrepublik, Österreich, der Schweiz und Frankreich
haben sich angemeldet, darunter betroffene Internet-Nutzer und
Programmierer, aber auch Unternehmens- und Regierungsvertreter. Auf dem
Treffen sollen nicht nur Blinde, sondern auch ältere oder
mobilitätsbehinderte Menschen ins Blickfeld gerückt werden. "Behinderte
sind auch Kunden", meint Stefan Berninger, Leiter von "Web for all": "Es
muss im wirtschaftlichen Interesse der Unternehmen sein, auf ihre
Bedürfnisse einzugehen." Schließlich gebe es immerhin 6,6 Millionen
Behinderte in Deutschland.
INFO: Die Mitarbeiter von "Web for All", ein Projekt des Vereins zur beruflichen Integration, beraten Anbieter von Internetseiten, gestalten deren Homepages oder halten Vorträge. Infos zu dem Projekt und dem Heidelberger Kongress gibt es unter www.webforall-heidelberg.de
Holger Buchwald, RNZ vom 76.5.2002
WebForAll ist ein Projekt des VbI Heidelberg. mehr
sal. Als Anna Courtpozanis zum ersten Mal im Internet surfte und E-Mails verschickte, hatte die Blinde das Gefühl, "das Tor zur Welt tut sich auf". Doch oft bleibt dieses Portal auch verschlossen, wenn Web-Seiten so gestaltet sind, dass behinderte Menschen sie nicht benutzen können. Auf einer Informationsveranstaltung stellte der Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung (Vbl) gestern in der Print Media Academy das Projekt "Web for All" vor.
Stefan Berninger, selbst
körperbehindert, begrüßte die Gäste und freute sich über die große
Resonanz. Während in den USA die Gleichstellung Behinderter schon längst
Gesetz ist, wurde in der Bundesrepublik erst letzte Woche im Bundestag
ein Gleichstellungsgesetz beschlossen. Und während in den Städten
inzwischen weitgehend Bordsteinkanten abgesenkt und
Niederflurstraßenbahnen eingesetzt werden, sind Web-Seiten für
Behinderte oft noch unbrauchbar. Zu geringe Kontraste, zu kleine
Schriften, verwischte Farben und winzige Schaltflächen für Mausklicks
machen auch älteren Menschen das Computerleben schwer. Dass es auch anders geht, demonstrierte
Anna Courtpozanis dem Publikum höchst eindrucksvoll. Die 37-Jährige hat
nach einer Familienpause ihr Sozialpädagogik-Studium wieder aufgenommen
und mit Hilfe ihres Laptops so erfolgreich abgeschlossen, dass sie
inzwischen eine Anstellung bei "Web for All" hat. Bei
Computer-Programmen für Blinde liest ein "screenreader" die den
Webseiten unterlegten Texte und übersetzt diese in gesprochene Sprache
oder in Blindenschrift. Auch eine Braille-Leiste an ihrem Laptop tut
Anna Courtpozanis gute Dienste, eine Notwendigkeit, die sich nicht alle
Blinden leisten können. "Eine Braille-Leiste kostet 6000 Euro", weiß
sie. Wichtig ist dagegen, dass Kontraste und
Farben am Browser eingestellt werden können; weiße Schrift auf dunklem
Grund beispielsweise ist gut lesbar, auch ein leuchtendes Blau wissen
sehbehinderte Menschen zu schätzen. Am 14. Mai wird das Thema
"Barrierefreies Internet" auf einem Kongress in der Print Media Academy
vertieft; Informationen im Internet unter
www.webforall.info Einen barrierefreien Zugang zum Internet fordert
die Initiative "Web for All".
BZ vom 6.3.2002
Personen mit Sehbehinderung
Drei Gruppen: Menschen mit Sehschäden, Farbblinde und Blinde. Hardware
(Monitore) wie Software (Textvergrößerung, Sprachausgabesystem)
ermöglichen den Internetzugang.
Tip: Auf Tabellen verzichten, da diese vom Sprachausgabesystem kaum
lesbar sind. Bilder mit Untertiteln versehen.
Personen mit Körperbehinderung
Tetraplegiker (Rollstuhlfahrer mit Behinderung in den Händen/Armen),
Menschen ohne Hände sind auf Hilfsmittel für die Dateneingabe
angewiesen.
Tip: Nicht nur über Mausklick, sondern auch per Tastatureingabe auf die
entsprechende Ebene wechseln.
Personen mit Hörschäden
Für schwerhörige und taube Menschen sollte die Website so aufgebaut
sein, dass jedes Nicht-Text-Element (wie Sound) auch als Text-Dialog
abrufbar ist - durch Untertitel oder Extra-Seiten gelöst werden.
Personent mit Sprachbehinderung
Sprachstörungen treten häufig im Zuge einer Erkrankung (wie Multiple
Sklerose), Autismus sowie nach einem Schlaganfall auf.
Tip: Die Geschwindigkeit des Ablaufs muss der Benutzer beeinflusen
können.
Personen mit geistiger Behinderung
Nicht nur Dyslexie-Patienten oder Epileptiker bevorzugen kurzen und
einfach gestaltete Inhalte. Überladene Animation und Flash macht nervös
und kann ein Anfall auslösen.
Nur-Text-Version als zusätzlicher Internetauftritt?
Den bereits
vorhandenen Auftritt so ändern, dass dieser barrierefrei wird - oder
eine zusätzliche Nur-Text-Version erstellen?
Das hängt davon ab,
wie stark man das Design gegenüber dem Content gewichtet.
Kann man nicht auf Animation, Flash, Sound, Video, features, Frames,
Werbeclips usw. verzichten, dann wird ein Extraauftritt erforderlich.
Gleichwohl gibt es viele elegante und "schöne" Gestaltungsmöglichkeiten,
bei denen beide Versionen integriert werden können.
Testen Sie Ihre Seite im Hinblick darauf, dass der Benutzer über seinen
Browser Ihre Layoutvorgaben abschaltet bzw. anpasst: Schriften in Art,
Farbe, Grösse neu belegen. Grafik, Animation, Sound und Javascript
abstellen.
Die Mühe lohnt sich. Oftmals verschaffen kleine Lösungen und etwas Engagement vielen Behinderten Zugang zu Ihren Seiten
Barrierefrei
gestaltete Webseiten im Internet
http://www.behindertenfuehrer.de/
Stadtführer für Behinderte, Sozial-AG des
Friedrich-von-Alberti-Gymnasium Bad Friedrichshall:
http://www.karlsruhe.de
Seite der Stadt Karlsruhe:
http://www.behinderten-ratgeber.org/
Ratgeber für Behinderte:
http://www.blindengalerie.de
Galerie für Blinde:
http://www.kobinet.de
Kooperation von Behinderten im Netz
Gesetztestexte zum Barrierefreien
Internet:
http://www.fernuni-hagen.de/FTB/new/service/eaccess/doc/access-d.htm
www.jens-bertrams.de
Website von Jens Bertrams, Blinder aus Marburg, mit vielen Infos und
Links zum Thema
http://www.w3c.org/WAI
Web Access Initiative (WAI) beim World Wide Web Commite (W3C) als
Referenz für barrierefreies Internet
http://www.medienkonzepte.de/iscb/willkommen/
http://www.medienkonzepte.de/iscb/regeln/index.html
Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computer-Benutzer. Vorschlag von
drei Regeln:
Regel 1: Jede Information
sollte als Textinformation angeboten werden.
Regel 2:
Das Lesen von mehrspaltigen Texten sollte erleichtert werden.
Regel 3:
Fulltext-Version ist die Ideallösung
http://www.access-board.gov/news/508-final.htm.
Abschnitt 508 des Rehabilitierungs-Aktes aus den USA
http://www.behinderung.org/definit.htm
Weltgesundheitsorganisation definiert den Begriff Behinderung und die
Arten von Behinderung
http://www.matthias-haenel.de/
Gute Accessibility-Site des blinden Matthias Hänel
http://www.witch.de/start.php
Suchmaschine mit behindertengerechten Seiten
http://www.austin.ibm.com/sns/accessweb.html
Hilfen, Tips und Infos auf der Website der Firma IBM
http://www-aix.gsi.de/~schuell/design.html
Design von Web-Seiten für Behinderte, Empfehlungen von Pro Retina
Deutschland e.V.
http://home.t-online.de/home/dvbs_/computer/index.htm
Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT)
http://www.stud.fernuni-hagen.de/q1707205/1908/blinde.html
WWW-Design für Sehbehinderte und Blinde,
Helga Parslow, Fernuniversität Hagen
Artikel von Holger Buchwald (Übersicht)
© by www.hilfe-HD.de, Kontakt, Update: 28.11.07