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Kunst geistig Behinderter Erwachsener
 

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Kunst geistig behinderter Erwachsener

Die bildnerische Kunst geistig behinderter Erwachsener trat nach dem 2. Weltkrieg besonders in Deutschland stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Dabei wurden die Bilder geistig Behinderter zunächst der psychopathologischen und später dann der "Art brut" also der "Rohen Kunst" zugeordnet.
Bahnbrechend war die Wanderausstellung "Künstler aus Stetten 1978 - 1990", deren Exponate in 14 Ländern Europas gezeigt wurden. Heute sind zu folgende Kunstwerkstätten hervorzuheben:
Kreative Werkstatt in Stetten bei Stuttgart
Kraichgauer Kunstwerkstatt Sinsheim bei Heidelberg
Bildnerische Werkstatt Rotenburg an der Wümme
Kunstwerkstätten in München, Hamburg, Eisingen, Bad Honeff und  Lienz.

Die Kunst geistig Behinderter läßt sich der Art brut, der naiven wie auch Outside-Kunst zuordnen:

  • Art brut: Der Begriff der "Rohen Kunst" wurde vom französischen Maler Jean Dubuffet um 1950 geprägt - Gestalterisches Schaffen von Menschen, die keinerlei Bezug zu Kunst und Kultur haben. Art brut entsteht also von innen heraus, oft als Spiegel von Träumen, psychischer Bedrängnis.
     
  • Naive Kunst: Die äussere Wirklichkeit wird so abgebildet, die sie für den Menschen richtig ist, aber in der Überzeugung, selbst Kunst zu schaffen. Der naive Künstler hat ebenfalls weder malen gelernt noch Kunstschulen besucht. Naiv meint keinen Stil, sondern eine auch Kindern eigene gestalterische Unbefangenheit.
     
  • Aussenseiter- bzw. Outside-Kunst kennzeichnet das Schaffen von Personen, die ihre eigene bildnerische Sprache gefunden haben, sich aber weder um modische Strömungen noch Stilrichtungen kümmern. Sie sind ebenfalls Autodidakte, können aber durchaus in einem kulturellen Umfeld stehen.

 

Bundeskunstpreis 2005 Radolfzell - peinliche Plaketgestaltung

Bundeskunstpreis für Menschen mit einer Behinderung: Zur Gestaltung der Plakate und Einladungen

Der Bundeskunstpreis für Menschen mit einer Behinderung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ist eine tolle Sache für alle Beteiligten und stellt eine bundesweit nicht zu unterschätzende Werbung für die Stadt Radolfzell dar. Diese Veranstaltung zeigt einmal mehr, dass die selbstverständliche Zugehörigkeit behinderter Menschen die Normalität einer menschlichen Gemeinschaft ausmacht und eine Behinderung kein Makel ist, sondern gerade im Bereich der Kunst besondere Sichtweisen und interessante Ein- und Ansichten verspricht, die neugierig machen.

Umso ärgerlicher ist die Gestaltung der diesjährigen Plakate und Einladungen, die der Bedeutung und dem Anspruch der Veranstaltung in keiner Weise gerecht werden. Die Farbgebung mag Geschmackssache sein, die so manchem Betrachter vielleicht zusagen mag, sofern er nicht rot-grün-blind ist. Warum aber ist der Zusatz "für menschen mit einer behinderung" nur so klein geschrieben, als möchte man ihn peinlich verstecken, anstatt ihn entsprechend dem Selbstbewusstsein der Künstler dick und fett in den Mittelpunkt zu stellen? Und was soll das aus der Gemeinschaft purzelnde rote "Mensch-ärgere-dich-nicht"- Männchen auf der Einladung? Kommt hier etwa der unselige Geist des Versteckens und Ausgrenzens behinderter Menschen früherer Jahre zum Vorschein, den diese Veranstaltung doch eigentlich gerade nicht widerspiegelt?

Wir hoffen, dass es sich - ärgerlich und peinlich genug - "nur" um eine schnell hingeworfene, unreflektierte Fließbandarbeit einer Münchner Werbeagentur namens "citrondesign" handelt, die hoffentlich bald möglichst unbesehen im Mülleimer landet.

Wieso ist eigentlich niemand der Veranstalter auf die naheliegende Idee gekommen, Plakate und Einladungen von einem der teilnehmenden Künstler oder auch der Vorjahressiegerin gestalten zu lassen, anstatt ein sicher nicht unerhebliches Honorar einem unfähigen "Profi" für eine zweifelhafte Arbeit zu bezahlen?

Lothar Hussong, Sonderschullehrer, Wolfgang Brückner, Schulleiter Regenbogen-Schule Konstanz (Schule für Körperbehinderte und Geistigbehinderte)
www.suedkurier.de vom 27.4.2005

 

 

Bildnerische Werkstatt Rotenburg (Wümme)

"Kunstworkshops für Menschen mit und ohne Behinderung
In den Rotenburger Werken leben überwiegend Menschen mit geistiger Behinderung. In der Bildnerischen Werkstatt finden sie den Raum, sich frei und freiwillig künstlerisch auszudrücken. Hier können sie sich entdecken und zeigen, dass sie z.T. höchst eigenwillige und interessante Talente haben."

Die Bildnerische Werkstatt in den Rotenburger Werken der Inneren Mission
Lindenstr. 14, 27356 Rotenburg (Wümme)
Tel: (0)4261-920390, Fax (0)4261-920300
rwollschlaeger@rotenburgerwerke.de
http://www.bildnerische-werkstatt.de/
Öffnungszeiten des Ateliers: täglich, auch am Wochenende, 13 bis 17 Uhr
Website mit umfangreicher Bildergalerie.

 

Bindeschuh - Kunst mit geistig behinderten Menschen

"Das Projekt "Bindeschuh" ist eine gemeinsame Veranstaltung des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Fulda und der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld e.V. Für den Fachbereich Sozialwesen ist es eine praxisintegrierende Lehrveranstaltung, für die Lebenshilfe Fulda-Hünfeld ist das Projekt Bestandteil der familienunterstützenden Angebote. Das Projekt findet - außer in den Semesterferien - dienstags, in der Zeit von 14.00 - 18.30 Uhr in Räumen der Fachhochschule Fulda statt. Die behinderten Mitglieder sind nur von 15.30 bis 18.00 Uhr anwesend.
Teilnehmer. Im Projekt wirken gegenwärtig mit:
dreizehn geistig behinderte Menschen, einundzwanzig StudentInnen, ein Professor, eine Lehrbeauftragte, drei Tutoren".

"Eine kleine Warnung vor  Bildinterpretationen
Im Projekt "Bindeschuh" wird die Überzeugung gepflegt, daß Interpretationen künstlerischer Gestaltungen, speziell zu diagnostischen Zwecken, so gut wie immer entbehrlich sind.
Begründen läßt sich diese Position sowohl aufgrund testtheoretischer wie ethischer Argumentationen. Diese Argumentation braucht hier nicht weiter entfaltet zu werden"

Prog. Dr. Gert Gekeler: http://www.fh-fulda.de/fb/sw/profs/gekeler/
www.fh-fulda.de/fb/sw/bindesch/  oder www.bindeschuh.de
eMail: bindeschuh@sw.fh-fulda.de

Bildergalerie: www.fh-fulda.de/fb/sw/bindeschuh/index2.htm

Jean Dubuffet - Meister der Art brut

Um den 100. Geburtstag Jean Dubuffets zu feiern, widmet das Museum für moderne Kunst des Pariser Centre Georges-Pompidou vom 13. September bis 31. Dezember 2001 dem Maler eine große Ausstellung - die erste Retrospektive seit 1973.
Die internationale Bedeutung dieser Veranstaltung wird der Rolle gerecht, die der 1985 verstorbene Meister der Art brut in der internationalen Künstlerszene spielte.
http://www.france.diplomatie.fr/label_france/DEUTSCH/ART/dubuffet/page.html 

 

Kreative Werkstatt Stetten im Remstal

"Die Kreative Werkstatt der Diakonie Stetten wurde 1966 von Anne Dore Spellenberg gegründet. Hier entstehen die Werke der "Künstler aus Stetten". Die außergewöhnlichen Bilder und Skulpturen haben durch Wanderausstellungen in vielen Städten Europas, in Südamerika und Russland zu vermehrtem Verständnis für Menschen mit Behinderungen geholfen. Freundschaftliche Verbindungen sind entstanden, die durch Begegnung und gemeinsames künstlerisches Schaffen von behinderten und nicht-behinderten Menschen wachsen. Gearbeitet wird in zwei Ateliers, in der Zweigeinrichtung Hangweide und in Waiblingen."

Diakonie Stetten,  Kreative Werkstatt

Oppenländer Straße 37,  71332 Waiblingen, Tel 07151 9531-4426
c/o Rainer Götz, Regina Kneisl,  Aninka Rau, Jörn Schenker

www.kreative-werkstatt.info

Diakonie Stetten e. V. , Schlossberg 2 , 71394 Kernen-Stetten
Fon  07151 940-0, Fax  07151 940-2660
eMail  info@diakonie-stetten.de, www.diakonie-stetten.de

Zahlreiche Bilder finden Sie in der Galerie des Museum Haus Cajeth Heidelberg

 

Links

Me, Blue and You - Bilder geistig behinderter Künstler im Auswärtigen Amt
http://www.lebenshilfe.de/content/presse/index.cfm?action=show&key=500

Surfen nicht nur für geistig Behinderte
www.lebenshilfe-angesagt.de

http://www.stiftung-waldheim.de/kunstkalender2003.htm#anker1

http://www.lichtblick99.de/vis-mv4.html

Suftips für Behinderte: Kunst und Kultur
http://www.cebeef.com/link/kuk.html
 

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